Antike

Verbreitung

3300v.Chr. bezeugen Arztsiegel die ersten Anwendungen der Schröpftherapie in Mesopotamien.
Ein Buch aus dem Jahre 1550v.Chr. beschreibt die Schröpftherapie in Ägypten, während erste schriftliche Aufzeichnungen in China, aus der Han-Dynastie (206v.Chr.-220n.Chr.) über das Schröpfen, existieren.

Technische Umsetzung

Das Grundprinzip des Schröpfens ist einen lokalen Unterdruck auf der Haut des Patienten zu erzeugen. Technisch sind hierzu zwei Dinge von Nöten. Zum einen ein luftdichtes Gefäß und zum anderen ein Mechanismus um Unterdruck in diesem Gefäß zu erzeugen. Da die Schröpftherapie über verschiedenste Kulturen verteilt war, wurde sie jeweils unterschiedlich umgesetzt. Als Schröpfgefäße dienten zunächst ausgeschabte Tierhörner oder ausgehöhlter Bambus. Der Unterdruck wurde ebenfalls auf verschiedene Arten erzeugt. Eine Möglichkeit war, eine Öffnung am Schröpfgefäß zu schaffen, durch die der Therapeut mithilfe seines Mundes einen Unterdruck erzeugen konnte. Eine andere Möglichkeit ist etwas Brennendes mit in das Gefäß zu geben und anschließend auf der Haut auf zu setzen. Der Verbrennungsprozess verbraucht den Sauerstoff aus der Luft in dem Gefäß und verursacht dadurch einen Unterdruck.

Anwendung

Die Schröpftherapie wurde zunächst als klassisches, ausleitendes Verfahren eingesetzt. Diese Art von Verfahren basiert auf dem Modell der Säftelehre. Diese Lehre, auch Humoralpathologie genannt, dominierte über lange Zeit die Medizin. Die Grundidee ist hierbei, dass im menschlichen Körper verschiedene Flüssigkeiten, in bestimmten Konzentrationen auftreten. Das Wohlbefinden des Menschen soll nun davon abhängen wie das Verhältnis der jeweiligen „Säfte“ ist. Bekannte Vertreter dieser Lehre sind Galen und Hippokrates. Um dieses Verhältnis beeinflussen zu können, wurde eine Wunde am Körper erzeugt und anschließend die Schröpftherapie darauf angewandt. Diese Form des Schröpfens nennt sich blutiges schröpfen.